Förderung der Basiskompetenzen
Personale Kompetenzen
Die Kindertagesstätte trägt als sozialer Lernort entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung des Kindes bei. Im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan werden verschiedene Basiskompetenzen genannt. Zu den personalen Kompetenzen gehören:
Selbstwahrnehmung
Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen können sich am besten entwickeln, wenn sich Kinder angenommen und geliebt fühlen. Unsere Aufgabe ist es „die Kinder da abzuholen wo sie stehen“ und für sie Gelegenheiten zu schaffen bei denen sie stolz auf ihre Fähigkeiten und Leistungen, Kultur und Herkunft sein können. In den verschiedenen Bildungsbereichen und in der Gruppe gibt es genügend Raum für die Kinder sich selbst wahrzunehmen, Fähigkeiten und Fertigkeiten einzubringen und dadurch Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu entwickeln. Damit die Kinder ein positives Selbstkonzept bekommen, geben wir ihnen positive Rückmeldung und verbalisieren gemeinsam mit ihnen ihre Gefühle.
Motivationale Kompetenz
Wir fördern die motivationale Kompetenz der Kinder indem wir sie zum eigenständigen Handeln ermutigen. Kinder fordern sich auch selbst heraus, indem sie mit großer Ausdauer Dinge untersuchen, Neues ausprobieren oder ihren Freunden/ihrem Freund nacheifern und es genauso gut schaffen wollen wie diese/r. Unsere Aufgabe besteht darin zu beobachten wo jedes einzelne Kind steht und gemeinsam mit ihnen neue Herausforderungen zu suchen. Selbstwahrnehmung und motivationale Kompetenzen kommen in allen Bildungs- und Erziehungsbereichen zum Tragen und in besonders hohem Maße in folgenden Bereichen:
- Emotionalität, soziale Beziehungen und Konflikte
- Sprache und Literacy
- Informations- und Kommunikationstechnik, Medien
- Mathematik
- Naturwissenschaften und Technik
- Mitwirken der Kinder am Bildungs- und Einrichtungsgeschehen (Partizipation)
Kognitive Kompetenz
Kognitive Entwicklung ist die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten und des Denkens. Diese Entwicklung ist beim Kind ein kontinuierlicher Prozess. Grundlegend für Erkennungs- Gedächtnis- und Denkprozesse ist die Wahrnehmung durch unsere Sinne Sehen, Hören, Riechen, Tasten, Schmecken. Gerade in der Kindertagesstätte gibt es in diesem Bereich die unterschiedlichsten Spiele und Angebote wie z.B. Tastsäckchen, Riechspiele, Geschmacks- und Hörübungen, Puzzle, Memory, Lotto- und Dominospiele usw. Auch beim Hören von Geschichten, bei Bewegungsaktivitäten, beim Betrachten von Bildern, beim kreativen Gestalten, bei Frei- oder Regelspielen, beim Bauen und bei allen sonstigen alltäglichen Abläufen und Handlungen wird die kognitive Kompetenz gefördert. Die kognitiven Kompetenzen kommen in allen Bildungs- und Erziehungsbereichen zum Tragen, in besonders hohem Maße in folgenden Bereichen:
- Emotionale, soziale Beziehungen und Konflikte
- Sprache und Literacy
- Informations- und Kommunikationstechnik, Medien
- Mathematik
- Naturwissenschaften und Technik
- Umwelt
- Ästhetik, Kunst und Kultur
- Musik
- Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport
Physische Kompetenz
Kinder lernen, dass sie für die eigene Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden selbst etwas tun können. Es gibt in der Kindertagesstätte viele verschiedene Möglichkeiten die physische Kompetenz zu fördern wie z.B.
- sich im Freien, an der frischen Luft aufhalten
- Ruhephasen zu erleben
- gemeinsam Kochen, Frühstück zubereiten
- beim Frühstücken den Obstkorb herumreichen
- sich in der Turnhalle austoben können
- genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen
Unsere Kindertagesstätte hat am zweijährigen Projekt Tigerkids teilgenommen. (siehe Gesundheit) Bildungs- und Erziehungsbereiche, in denen die Kompetenzen dieses Abschnitts besonders zum Tragen kommen, sind:
- Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport
- Gesundheit
Kompetenzen zum Handeln im Sozialen Kontext
In der Kita sind die Kinder zum ersten Mal in einer größeren Gemeinschaft. In der altersgemischten Gruppe bieten wir den Kindern optimale Voraussetzungen, um soziale Kompetenz, Werte, Orientierung und Verantwortung zu erlernen. Soziale Kompetenz entwickeln die Kinder z.B.
- durch dasgemeinsame Spiel,
- durch ihre Sprache, Mimik, Gestik,
- in Gesprächen im Stuhlkreis, bei Kinderkonferenzen,
- bei Rollenspielen,
- im respektvollen Umgang miteinander,
- bei Bilderbuchbetrachtungen,
- usw.
Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Belastungen
Resilienz (Widerstandsfähigkeit)
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und mit negativen Folgen von Stress umzugehen. Das heißt sich trotz dieser Risikobelastung zu einer kompetenten, stabilen und leistungsfähigen Persönlichkeit zu entwickeln. Unsere Aufgabe ist es die psychischen Widerstandskräfte der Kinder in guten Zeiten aufzubauen und zu stabilisieren, damit sie für schwierige Zeiten gewappnet sind. Welche konkreten Erfahrungen unterstützen die Entwicklung von Resilienz?
- Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln Kinder, wenn sie ihre Stärken kennen und ein positives Selbstbild entwickeln. Im täglichen Miteinander bestärken und ermutigen wir die Kinder und möchten, dass sie eine optimistische Lebenseinstellung und eine positive Sicht von der Welt bekommen.
- Es ist ganz wichtig, dass Kinder einen „Zufluchtsort“ haben d.h. wenn es belastende Familiensituationen gibt, brauchen Kinder erwachsene Personen (Eltern, Verwandte, Nachbarn, Erzieher in der Kita) oder auch eine Gruppe die ihnen Unterstützung und Stabilität geben. Auch Räumlichkeiten, Begegnungen und Rituale in der Kita können „Zuflucht“ bieten.
- In der Kita entwickeln sich Kinderfreundschaften. Diese können in Krisenzeiten sehr hilfreich sein.
- In der Zukunft wird ein positiver Umgang mit Stress immer wichtiger. Deshalb lernen Kinder in der Kita eine gute Balance zwischen Bewegung, Aktion und Ruhepausen zu finden.
- Kinder bekommen in der Gruppe und von uns Erwachsenen Hilfestellung, eigene Probleme und Konflikte zu lösen.
- Selbstbewusste und verantwortungsbewusste Kinder können Krisenzeiten besser verkraften. Das Selbstbewusstsein wird durch körperliche Gesundheitsressourcen, Talente und Hobbys gestärkt. Inneren Halt geben auch Spiritualität und religiöser Glaube.
- Die Aufgabe der Kita ist es auch, die Eltern in ihrem Erziehungsauftrag zu stärken damit sie einen den Bedürfnis ihres Kindes/ ihrer Kinder entsprechenden Umgangsstil praktizieren.