Das Spiel
Kinder haben eine natürliche Neugierde auf die Welt und ein vitales Bedürfnis nach Bewegung und Tätigkeit - sie spielen. Beim Spiel lernt das Kind seine Umwelt kennen, setzt sich mit ihr in Beziehung, verarbeitet Erlebnisse, sucht Antworten auf Fragen und erprobt soziale, geistige, motorische und emotionale Fähigkeiten. So ist das Spiel als spontanes eigenständiges Tun auch eine elementare Form des Lernens. Wegen der besonderen Bedeutung für die Gesamtpersönlichkeitsentwicklung des Kindes gehört das Spiel in unserer Kindertagesstätte zum selbstverständlichen Angebot und ist Grundlage für das Lernen. Freies Spiel, gelenktes Spiel und gezielte spielerische Tätigkeiten stehen hierbei in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Planen und Arbeiten in unserer Einrichtung richten sich in erster Linie danach, was die Kinder brauchen und berücksichtigt ihre Interessen und Bedürfnisse. Aber auch der Jahreskreislauf mit seinen Festen und Feiern ist uns wichtig.
Informationen zum Freispiel
Das Freispiel hat einen immensen Wert für die Entwicklung der Kinder. Denn Spielen ist Lernen. Das Freispiel ist offen. Es gibt allen Kindern Gelegenheit zum Entdecken, Erkennen, Schaffen und Gestalten, zum Betrachten, Nachahmen und Selbsterfinden. In der Freispielzeit kann das Kind selbst entscheiden,
- was es tun möchte (z.B. spielen, zuschauen, ausruhen, bauen, basteln usw.);
- ob es alleine, mit Freunden oder mit der Erzieherin zusammen etwas tun möchte;
- wie der Spielverlauf aussieht.
Die Freispielzeit ist ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Tagesablaufs. Warum ist das Freispiel so wichtig?
- Kontakte: Die Kinder haben in zwangloser Atmosphäre die Möglichkeit, Kontakt mit Anderen aufzunehmen, Beziehungen aufzubauen und die Freuden am gemeinsamen Spiel zu genießen.
- Fähigkeiten: Sie können eine große Vielfalt an Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erproben und festigen, wie Phantasie, Kreativität, Konzentration, Ausdauer, Geschicklichkeit, Geduld und vieles mehr.
- Sozialverhalten: Soziale Fähigkeiten werden ausprobiert, geübt und gefördert: etwas teilen, hergeben, verteidigen, wegnehmen. Rücksicht und Mitgefühl für andere werden in kleinen Schritten erfahren, die eigene Persönlichkeit gestärkt, Ängste und Unsicherheiten abgebaut, Enttäuschungen und Erfolge erlebt. Und das ist noch längst nicht alles.
- Konfliktverhalten: Bei Streit und Auseinandersetzungen lernen die Kinder einen positiven Umgang mit Meinungsverschiedenheiten und suchen nach guten Lösungen.
Auch das pädagogische Fachpersonal (Erzieherin und Kinderpflegerin) ist während der Freispielzeit aktiv:
- Sie bereiten die Umgebung und Materialien vor und lassen diese wirken. Sie prüfen, ob der Raum lebensbezogen und erlebensbezogen wirkt und gestaltet ist.
- Sie helfen den Kindern, wenn es nötig ist und geben Hilfe zur Selbsthilfe: „Hilf mir es selbst zu tun“.
- Wenn es erforderlich ist, spielt das Fachpersonal mit, sie lassen sich in die Rollenspiele der Kinder mit einbeziehen.
- Sie beobachten und schätzen ein: Wer spielt was? Wer mit wem? So können Rückschlüsse auf den derzeitigen Entwicklungsstand der Kinder gezogen werden, z.B. im Bereich der Sprache, im Sozialverhalten, in der Motorik und in den anderen Lebensbereichen.
- Das Fachpersonal beobachtet und steuert die Gruppendynamik.